Der Motor meiner Touren 350 soll in Kürze nach langer Standzeit und Restauration zum Leben erweckt werden. Habe leider gar keine Information über Ölmengen und Qualität des Öls in Motor und Getriebe. Ich habe schon selbst darüber nachgedacht Ambroleum Fließfett für das Getriebe zu verwenden, aber auch hierfür fehlt mir ein Füllmenge. Ich freue mich über jeden Hinweis.
Grundsätzlich ist die Ölversorgung bei dem 350 ccm SV Motor keine konstruktive Meisterleistung. Gerade wenn der Motor länger gestanden hat dauert es seine Zeit bis das erste Öl an die Schmierstellen gelangt. Nachdem ich selbst einen frisch überholten Motor festgefahren habe gehe ich fol- gendermaßen vor: 1. Die Maschine leicht nach links neigen (Brettchen unter den rechten Fuß des Hauptständers legen)und die Ölablassschraube auf der rechten Seite des Kurbel- gehäuses herausdrehen. Nun ca. 200 bis 250 ccm Motoröl 20W40 o.ä. einfüllen und mit dem Stopfen und neuem Dichtring wieder verschließen. So bekommt die Zylinderwand, der Kolbenbolzen, Pleuellager und das rechte Seitenlager durch das herumschleudernde Öl gleich mit den ersten Umdrehungen Schmierstoff.
2. Nun den Revisionsdeckel auf der rechten Seite des Zylinderfußes abschrauben und auch hier ca.100 bis 150 ccm 20W40 Motoröl langsam einfüllen. Von hier läuft der Schmierstoff durch die Entlüftungsbohrung direkt in den Steuerkasten und sorgt dort für sofortige Schmierung der Steuerteile sowie des rechten Hauptlagers der Kurbelwelle.
3. In den Öltank vor dem Kurbelhaus kommt nun fürs erste ca 1 ltr. 40er Einbereichs- Motoröl.
4. Um der Ölpumpe das Ansaugen des ersten Öles zu erleichtern schraubt man das Schau- glas der Pumpe ab und füllt auch hier etwas 20W40 in den Tropftrichter. Wenn sich nach ca. 5 min laufzeit nun die ersten Öltropfen am Tropfhals zeigen, kann der Deckel wieder aufgeschraubt werden. Ich habe meine Pumpe so eingestellt, das für einen Tropfen 5 Hübe benötigt werden.
Das Motorrad wird jetzt die ersten Kilometer wie doll und verrückt qualmen um das über- flüssige Öl im Motor zu verbrennen aber man kann Sicher sein das alle Schmierstellen erst einmal reichlich mit Öl versorgt werden. Das Getriebe verträgt auch 160 er Getriebeöl. Es läuft leichter und ist einfacher ein- zufüllen. An der Rückseite des Getrag FB1 Getriebes befindet sich der Peilstab, zum befüllen wird der Peilstab mit der Gegenmutter herausgedreht. Bitte nicht zu viel Öl einfüllen, es läuft dann eh nur an den Wellenstümpfen nach draußen. In den Primärkasten kommt 30 er Einbereichsöl. Auch hier nur bis zur Kontrollbohrung befüllen.
Nun wünsche ich Dir viel Freude an den ersten Tönen die Dein Motor von sich gibt und das er lange lebt. MfG. Bernd
Hallo Bernd, herzlichen Dank für die äußerst präzisen Angaben. Werde die in die Tat umsetzen und mich nach erfolgter Motorbelebung noch einmal zu Wort melden.
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